Kreispokal Halbfinale

FSG Südkreis II - VfL Breese-Langendorf 0:3 (0:0) / 02.04.2017


Wer das Spiel nicht gesehen hat, hat rein sportlich nicht viel verpasst. Wer es dennoch mit dem VfL hält, der konnte sich zumindest über den Einzug ins Endspiel des Kreis-Pokals freuen.

Vor dem Spiel wurde im Umfeld, und womöglich auch im Kopf des einen oder anderen Spielers, über die (zweistellige) Höhe unseres Erfolges spekuliert, während des Spiels wurden wir dann ziemlich schnell von der Wirklichkeit eingeholt.

 

Die FSG II hatte sich, welch' Überraschung, eine strikte Defensivstrategie zurecht gelegt. Die behagte uns gar nicht. Das verstehe ich sogar, denn es macht keinen Spaß, gegen so ausgerichtete Mannschaften zu spielen. Somit hatte die FSG II bereits ein Ziel erreicht: uns den Spaß am Spiel zu rauben, um das Gefahrenpotenzial zu senken.

Ging sogar auf, irgendwie. Was ich jedoch nicht komplett nachvollziehen kann, ist die Einstellung einiger unserer Spieler. Da wird von Montag bis Sonntag gebetsmühlenartig von der geheiligten, siebtklassigen, Bezirksliga schwadroniert, gegen eine Mannschaft aus der neunten Spielklasse aber eine Haltung an den Tag gelegt, die mit erfolgreichem Bezirksliga-Fußball so rein gar nichts zu tun hat!

 

Um Missverständnissen vorzubeugen:

Ich habe kein zweistelliges Ergebnis erwartet, auch kein fußballerisches Feuerwerk. Solche Spiele müssen souverän runtergespielt und erfolgreich abgeschlossen werden. Das zweite gelang uns, die Souveränität haben sich die Jungs wohl für später aufgehoben. Was ich jedoch erwartet hatte, war eine tadellose sportlich Haltung. Die recht lustlose Vorstellung in der ersten Hälfte erweckte nun aber den Eindruck, als gebe es nicht wirklich einen Grund, seinen selbst formulierten Ansprüchen zumindest mal nahe zu kommen.

Die FSG II hat mit Hingabe verteidigt, hatte in der ersten Hälfte gar ein, zwei Einschussmöglichkeiten.

 

Das Spiel lief im Grunde nur in eine Richtung, uns fehlte allerdings das erforderliche Tempo sowie Spielwitz und Genauigkeit. So ergaben sich auch für uns unerwartet wenig Einschussmöglichkeiten und das 0:0 zur Pause ging leider in Ordnung.

 

In der zweiten Hälfte gab es zwar auch keinen Urknall, aber es wurde zumindest etwas flotter gespielt und das in der ersten Hälfte sehr zentral ausgerichtete Spiel wurde zunehmend auf die Außenbahnen ausgeweitet. Das war gut. Gut waren auch die Treffer, die wir erzielten - es mussten Distanzschüsse her. Zuerst zirkelte Maik Pauls sehenswert einen Ball aus halblinker Position, ca. 20m vor dem Tor, ins lange

Eck (53.). Knappe 20 Minuten später (72.) erzielte Nico Scharnitzki aus zentraler Position, von der Strafraumkante aus, energisch das 2:0. Unsere Angriffe schwappten bis zum Ende beständig aufs gegnerische Tor, nur einmal klingelte es noch: nach einem Eckball stieg Lukas Wieczorek am höchsten und nickte zum Endstand ein.

 

Paradox: die ansprechendste Leistung lieferte meines Erachtens unsere Defensivreihe ab. Nicht weil sie hinten so wenig zu tun bekamen, sondern weil sie zum einen das, was durchkam, souverän abfingen und weil sie im Spielaufbau und auch mit Impulsen in der Offensive den größten Anteil am Erfolg hatten.

Zudem - und so schließt sich der Kreis - machten die Drei (Maik, Lars und Pujan) die sportliche Haltung sichtbar, die all' unseren Jungs gut zu Gesicht gestanden hätte.

 

FAZIT:

Für's Finale ist noch viel Luft nach oben!