13. Spieltag

VfL Breese-Langendorf -  SV Küsten II  8:2 (4:2)

19.03.2017


Eines von den Spielen, die im Rückblick betrachtet einfach nur stattgefunden haben. Ein Spiel in eine Richtung zwar und das auch 90 minuten lang, doch irgendwas fehlte mir. Zum einen nerven die zwei Gegentore etwas mehr als sonst, da der Gegner kaum häufiger vor unser Tor gekommen ist als diese zwei mal.

Da haben wir im Defensivverhalten als Gruppe nicht gut funktioniert. Doch das meine ich eigentlich nicht. Da fehlte was anderes.

Wir haben nach vorn gespielt, phasenweise sogar ganz ansehnlich. Acht Tore schießen wir schließlich nicht jede Woche und ein fünferpack erzielt auch

Rafal Kopiecki nicht jeden Sonntag. Alles gute Aspekte, hübsch anzuschauen.

Aber da fehlte mir immer noch etwas...

Gegen Germania Breselenz wars trotz (oder wegen?) der Eindeutigkeit irgendwie langweilig, gegen Wustrow eine Woche später lief es ordentlich, fast fluffig schwappten die Angriffe über den Platz - meist wohnte ihnen sogar ein strukturierter Spielaufbau inne! Da machte das zuschauen deutlich mehr spaß.

 

Und jetzt erzielen wir sogar acht Tore - und dennoch beschäftigt mich mehr das, was nicht da war, nicht zu fühlen war.

 

Ich glaube ich hab's - was fehlte war eine bestimmte Form von Begeisterung, Freude kam irgendwie nicht im Überfluss auf. Klar, für Rafa haben wir uns wohl alle gefreut. Aber das meine ich nicht. Ich denke dabei eher an eine Begeisterung, ein sich "an sich selbst berauschen" bzw. zumindest ein "sich an der eigenen Leistung erfreuen".

Naja, ok, das Wetter lud jetzt auch nicht zum Sambatanz auf dem Platz ein, die Leistung aber irgendwie auch nicht - trotz acht erzielter Treffer! Viele große Löcher zwischen den Mannschaftsteilen taten sich immer wieder unübersehbar auf und wurden nicht wirklich zugelaufen. auch nicht nach Aufforderung.

 

Die Gier auf Torerfolg kann ich den Jungs nicht wirklich absprechen. 64 Treffer in 13 Spielen, das sind knappe fünf pro Spiel. Da dürfen wir schon zufrieden mit sein. Womit ich jedoch auf keinen Fall zufrieden bin, ist die nicht vorhandene Gier darauf, Tore zu verhindern!

Da legen sich eindeutig zu wenig Jungs ins Zeug. Die nominellen Defensivkräfte

nehme ich da raus, die wissen, was ihre primäre Aufgabe ist und kommen dieser

in aller Regel anständig nach. Doch die andere Hälfte der Mannschaft fühlt sich

nicht durchgängig aufgefordert, da mit zu helfen. Das schadet der Mannschaft.

Jeder Spieler hat immer eine defensive und eine offensive Aufgabe, sobald er auf dem Platz ist.

Es kann nicht sein, dass von den defensiven wie selbstverständlich erwartet wird, dass sie sich am Spielaufbau beteiligen, sich bis in die vorderste Linie in die Offensivaktionen mit einbringen (und am besten noch selbst Torgefahr heraufbeschwören), im Umkehrschluss jedoch die Offensiven den Weg nach hinten nicht antreten, weil...,.. "is' ja nich' so lustig wie nach vorne rennen und Tore schießen.."

Wir sind keine Jugendfußballmannschaft mehr und sollten uns daher auch nicht so verhalten!!!

Jeder abgewehrte Ball - gehalten, abgelaufen, erkämpft, weggeköpft oder weggegrätscht - ist nicht weniger von Bedeutung für den Mannschaftserfolg als ein sehenswert herausgespielter Treffer. Solang dieses Selbstverständnis nicht durchgängig in allen Köpfen Platz ergriffen hat, solang werden wir Mühe haben, über ein komplettes Spiel in Vorwärts- und Rückwärtsbewegung vollständig zu überzeugen.

 

Das aber sollte unser Ziel sein!

 

FAZIT:

Zwei Aspekte also, die mir irgendwie die ganz große Freude über ein 8:2 ein wenig vernebelt haben - zum einen eine Begeisterung übers eigene Spiel, sich wechselseitig füreinander freuen können und zum anderen das Verhalten in der defensiven (gemeinschaftlichen) Bewegung.

Das eine werden wir in sehr absehbarer Zeit miteinander besprechen und in die

richtigen Bahnen lenken und das andere werden wir üben, üben und üben.


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